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18.04.2024

Warten auf 11 Uhr


Die Speedwaygemeinde wartet auf Freitag, den 19. April; auf 11 Uhr. Denn dann wird offiziell bekanntgegeben, wer als Gaststarter beim Großen Preis von Deutschland dabei sein darf. Die Wild Card für das Rennen in der OneSolar-Arena in Landshut am 18. Mai ist heißbegehrt, denn es ist der zweite Startplatz für einen Deutschen in der Speedway-WM 2024. Kai Huckenbeck (Foto) ist ja als erster Deutscher seit 2014 wieder für eine volle WM-Saison nominiert.

Bei den letzten beiden Großen Preisen in Teterow hatte Huckenbeck, heute 31, aus Werlte im Emsland jeweils die Wild Card erhalten. Für das Rennen in Bayern stehen drei Anwärter zur Wahl:

Norick Blödorn, 19, aus Flintbek bei Kiel gilt als Deutschlands vielversprechendstes Speedwaytalent seit Egon Müller, dem Weltmeister von Norden 1983. Der Schleswig-Holsteiner ist als England-Profi und in Polen in den beiden wichtigsten Ligen der Welt unterwegs, gewann auf der Insel vor zwei Jahren mit den Belle Vue Aces aus Manchester den Titel. Bei den letzten Großen Preisen in Teterow war er jeweils erste Bahnreserve.

Martin Smolinski aus Olching gewann 2014 in Auckland als letzter Deutscher einen Grand Prix, hat sich gerade vom Einsetzen einer künstlichen Hüfte erholt und wäre als Lokalmatador sowie als flamboyantes Aushängeschild interessant. Doch die Leistungen des 40-jährigen Bayern in der Speedwayszene im vergangenen Jahr waren zu wechselhaft. Auf der Langbahn dagegen gewann er in einem dramatischen Finale gegen den Ex-Speedway-Grand Prix-Cardiff-Sieger Chris Harris den WM-Titel.

Für Kevin Wölbert spricht vor allem die liebgewonnene Tradition, den eigenen amtierenden Landesmeister mit der Wild Card auszustatten. Der 34-Jährige aus Heidhof gewann im Vorjahr nicht nur den Titel, sondern legte beim Speedway der Nationen in Breslau auch ein vielbeachtetes Comeback in der Nationalmannschaft hin. Er gilt als sichere Bank für verlässliche Auftritte.

Die Entscheidung, wer am Freitag um 11 Uhr mit der Wild Card für den Grand Prix von Deutschland ausgestattet wird, fällt ein Selektionskommittee des Motorradsportweltverbands FIM in Rücksprache mit Discovery Sport, der Veranstalteragentur der WM-Serie. Der AC Landshut als Ausrichter des Deutschland-Grands Prix ist nicht stimmberechtigt. Dessen Vorstand Gerald Simbeck sagt: „Für uns spiel es keine große Rolle, wer die Wild Card bekommt. Alle drei Anwärter sind früher schon für den AC Landshut gefahren und haben sehr gute Verbindungen zu uns. Alle drei kennen auch die Bahn sehr gut, sodass von allen gute Leistungen im Grand Prix zu erhoffen sind – genau wie von Kai Huckenbeck, der bis 2023 ja auch für uns in der polnischen Liga unterwegs war.“

Bestenfalls Außenseiterchancen hat übrigens Erik Riss. Der Bayer hat sich zwar von seiner Langzeitvirenerkrankung erholt und über den Winter physisch ordentlich zugelegt. In England hat er gerade einen Vertrag für Oxford unterschrieben, nachdem das Team des deutschen Exfahrers und Tunersohns Peter Schroeck sich früh in der Saison vom Dänen Nicolai Klindt getrennt hatte. Und Riss' Vater Gerd, Rekordweltmeister auf der Langbahn und jahrzehntelang auch Deutschlands Bester im Speedway, hatte ebenfalls schon mal die Wild Card inne. Doch Erik Riss und auch Erik Bachhuber, neben Blödorn bestes deutsches Jungtalent, kommen nicht in die engere Auswahl als Gastfahrer für den Grand Prix anno 2024.

Eine große Vorschau auf den Grand Prix in Landshut gibt's in Ausgabe 77 – dem nächsten Heft – der Zeitschrift PITWALK. Dazu gehört auch ein ausführliches Interview mit Huckenbeck über seine erste volle WM-Saison und seine Ansichten über den Heim-Grand Prix. Neben der Landshut-Vorschau wird Heft 77 von PITWALK auch eine lange und ausführliche Hintergrundgeschichte über die Eisspeedway-WM und -Szene beinhalten.

Ausgabe 77 der 180 Seiten dicken Motorsportzeitschrift ist damit Heft 69 – mit gleich drei großen Speedwaythemen – wieder mal ein Festschmaus und echtes Must Read für jeden, der sich für Bahnsport interessiert. In Heft 69 steht eine aufregende Personality- und Fotostory über Gespannbeifahrerin Kim Kempa, eine Geschichte über die Long Covid-Erkrankung von Grand Prix-Star Freddie Lindgren und ein weiteres großes Feature über Speedway. Ihr könnt es hier bestellen: https://shop.pitwalk.de/magazin/108/ausgabe-69?c=6

Oder Ihr schickt eine Email an shop@pitwalk.de, um die Hefte 69 und 77 gleich im Bundle für Bahnsportfreaks zu ordern. Der Vorverkauf ist eröffnet!


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