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30.12.2022

Daily Dakar: New Car of (the) Century


Das kleine Century-Team aus Südafrika hat sich in den vergangenen beiden Jahren zu einem Publikumsliebling bei der Rallye Dakar gemausert – und zum großen Favoritenschreck gleichermaßen. Für die Dakar 2023, die am Silvestertag mit dem Prolog beginnt, hat die Mannschaft von Julien Hardy sich technisch neu aufgestellt: Zwei der insgesamt 10 Hecktriebler sind nicht mehr mit dicken V8-Saugern von Corvette ausstaffiert – sondern mit V6-Biturbos aus dem Hause Audi.

Brian Baragwanath aus Südafrika und der französische Kundenteamchef und -fahrer Mathieu Serradori vertrauen auf die zwangsbeatmeten Sechszylinder, während das Gros der Buggykunden weiterhin mit den großvolumigen und klanggewaltigen Saugern durch die Wüste röhrt. Darunter auch die ehemalige Motorradfahrerin Laia Sanz und das Team der niederländischen Zwillinge Tim und Tom Coronel.

Baragwanath und Serradori waren allerdings diejenigen Century-Fahrer, die in den vergangenen beiden Dakar-Jahren die meisten Glanzlichter setzen konnten – bis hin zu Etappensiegen, mit denen selbst die Favoriten von X-Raid und Hallspeed-Toyota nicht gerechnet hatten. Für 2023 sind die beiden Speerspitzen der Südafrikaner nun ähnlich motorisiert wie die im vergangenen Jahr siegreichen Toyota Hilux, die jedoch Allradler nach T1plus-Regeln sind, keine heckgetriebenen Buggys wie die Century.

Insgesamt ist die Zahl der eingeschriebenen Autos im Vergleich zu 2022 von 97 auf 71 gesunken, der Anteil der Buggys ist dabei deutlich überportportional geschrumpft. Century stellt nach den Toyota Hilux, die von Erbauer Hallspeed oder dem belgischen Partnerteam Overdrive eingesetzt werden, das zweitgrößte Kontingent der Vierradler. Die außergewöhnliche Geschichte von Century könnt Ihr in Ausgabe 59 der Zeitschrift PITWALK nachlesen, eingebettet in ein großes Themenspecial zur Rallye Dakar: https://shop.pitwalk.de/magazin/96/ausgabe-59?c=6 PITWALK-Chefredakteur Norbert Ockenga hat sich dazu extra lange mit Century-Boss Julien Hardy unterhalten.

Die neuen Motoren sind auf Vermittlung von Volkswagen Südafrika bei Audi losgeeist worden, samt technischer Zeichungen und Diagramme. Mike Rowe von VW SA war instrumental bei der Beschaffung der Ingolstädter Aggregate.

Der Turbo hat allerdings nur einen Lauf zur hart umkämpften Südafrikanischen Offradmeisterschaft bestritten – im August. Seitdem hat Century zwar ausgiebige Testfahrten in den Wüsten Namibias absolviert. Aber vor allem im Hinblick auf die zweite Woche der Dakar grummelt den Südafrikanern der Magen. Dann geht es ins Leere Quartier, die heißeste und unwirtlichste Wüste der Welt. Kilometermäßig sind die Tage dann zwar kurz, aber weil man ausschließlich durch tiefen Sand und über hohe Dünen pflügt, werden die Etappen dennoch lang – und vor allem hart.

Der CR6-T besteht zu ziemlich genau 50 Prozent aus neuen Teilen. Die Biturbos sind deutlich stärker als die V8, doch ihr Kühlbedarf ist auch erheblich heikler. Seit Juli hat das Team sich vor allem darauf versteift, größere Kühler und Ventilatoren zu entwickeln und für die Leistungscharakteristik passend zu machen. Denn die V6-Turbos seien deutlich anfälliger für Leistungsschwankungen bei höheren Temperaturen als die robusten V8-Sauger, schildert Hardy. Erst die zweite Woche der Dakar werde zeigen, ob sich der ganze Aufwand der vergangenen fünf Monate gelohnt hätte – oder ob man sich das Leistungsplus nur auf Kosten der Haltbarkeit erkauft hätte, es also in Jahr 1 mit der neuen Technik gar nicht voll nutzen könne.


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