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06.01.2023

Daily Dakar: So kam's zum Audi-Debakel


Bei Kilometer 212 ist alles vorbei. Stéphane Peterhansel und Carlos Sainz purzeln eine acht Meter hohe Geländestufe hinab, landen mit ihren Audi e-tron nach der schottrigen Düne hart in der Sandpfanne darunter – und müssen sich von allen Siegeshoffnungen verabschieden.

Die beiden Audi-Piloten sind beinahe im Paarflug unterwegs gewesen. Peterhansel, der in der Gesamtwertung auf Rang 2 hinter Nasser Al-Attiyah gelegen hat, hat Sainz gerade passiert. Gemeinsam möchten die beiden Routiniers dann zum Angriff auf den Vorsprung von Al-Attiyah blasen. Bei den Zwischenzeiten haben sie in der Tageswertung schon vor dem Marathonweltmeister aus Katar gelegen.

Die Abrisskante im Gelände ist im Roadbook lediglich als Gefahrenquelle der Stufe 2 markiert – und damit in ihrem wahren Ausmaß verharmlost.

Der Absturz hat vor allem für Peterhansel dramatische Folgen: Der auf Korsika wohnhafte Franzose wird bei der Landung ohnmächtig. Als er wieder zu sich kommt, fällt ihm auf, dass sein Beifahrer Edouard Boulanger nicht mehr neben ihm sitzt – sondern vor dem Karbonauto mit E-Antrieb im Wüstensand liegt.

Peterhansel hat keine Erinnerung mehr daran, über die Düne gesprungen zu sein. Auch an die Bruchlandung fehlt ihm jegliche Erinnerung. Oder daran, den Wagen nach dem Unfall abgestellt zu haben. Boulanger klagt über schwere Rückenschmerzen, als sein Fahrer sich über ihn beugt. Er wird mit dem Rettungshubschrauber in ein Krankenhaus geflogen. Diagnose: Wirbelbruch, OP nötig. Peterhansel bleibt zunächst an der Unfallstelle, kommt aber wegen der Amnesie ebenfalls mit Verdacht auf Gehirnerschütterung ins Spital.

Sainz und sein Beifahrer Lucas Cruz versuchen, ihren e-tron mit Bordmitteln zu reparieren, müssen aber auf den Servicetruck warten und sind bis spät in den Abend in den Dünen damit beschäftigt, sich überhaupt noch in der Rallye zu halten.

Was sie zu dem Zeitpunkt noch nicht ahnen: Wegen eines Fehlers im Roadbook ist die Distanz für die Verbindungsetappe, die nach der Prüfung ins Biwak führt, deutlich länger als angegeben. Insgesamt summieren sich Etappe und Überführung heute auf knapp 1.000 Kilometer. Zudem ist die Verbindungsetappe in weiten Teilen von Starkregen nur schwer befahrbar. Die genauen Details dieser Horrortour im öffentlichen Straßenverkehr erklärt Matthias Walkner eindrucksvoll im neuen Podcast Eurer Lieblingszeitschrift PITWALK. Sainz/Cruz werden also kaum Schlaf bekommen haben, wenn sie am Sonnabend in den ersten Teil der Marathonetappe für Autos gehen müssen.


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