Frédéric Barlerin entdeckt seine Liebe zum Marathonrallyesport schon als Jugendlicher. Der gelernte Bergmann aus dem Burgund fuhr in jungen Jahren Fahrradcross – und stand mit großen Augen an der Landstraße N7, wenn die Teilnehmer der ursprünglichen Paris – Dakar auf ihrem Weg vom Startort zur Einschiffung jenem spanischen Mittelmeer-Fährhafen fuhren, von dem aus sie dann nach Nordafrika übersetzten.
Wenn der Tross durch war, baute Barlerin mit Hingabe und Detailverliebtheit Modellbausätze der alten Gruppe B-Peugeot 205 und 405 von Ari Vatanen und Co. zusammen. Als er alt genug ist, kauft er sich ein Enduromotorrad. Denn er möchte zu gern mit in den Senegal, die Zielankunft am legendären Retba-See erleben – jenem Salzsee 35 Kilometer von Dakar entfernt, der wegen seiner Färbung als „Lac Rose“ in die Rallye-Annalen eingegangen ist.
Als die Dakar nach Südamerika auswandert, stürzt Barmerin sich in Marathonrallyes in Nordafrika, zuerst in Marokko. „Als ich zum ersten Mal viel zu schnell eine Düne runtergeschossen bin, hatte ich den Schock meines Lebens. Aber seitdem bin ich begeistert von diesem Sport. Aufgeben gilt für mich nicht, also habe ich die ‚Original‘-Klasse für mich entdeckt.“
Zuvor bestritt er das Africa Eco-Race – die Piratenveranstaltung auf den Pfaden der alten Dakar, die von den früheren Marathonfahrern René Metge und Jean-Louis Schlosser organisiert wird. Erst im Alter von 46 nimmt er dieses Jahr die erste echte Dakar in Angriff. „In Afrika hätte ich mich fast schwer verletzt, deswegen wollte ich bei der Dakar bewusst Piano machen. Aber aufgeben kommt für mich in keiner Lebenslage infrage. Deswegen habe ich mich auch für die Einzelkämpferklasse ‚Original by Motul‘ entschieden – da fahren die wahren Pioniere des Rallyesports. Wir sind eine große Familie von 30 Fahrern, die sich im Laufe der Rallye alle gegenseitig irgendwann mal gebraucht haben. Die größte Herausforderung bestand aber nicht in der Technik – sondern daran, auf den Verbindungsetappen nicht auf dem Motorrad einzuschlafen.“
Ein Problem mit der Benzinversorgung beendet seinen Traum von der Zielankunft vorzeitig.